An manchen Tagen fehlen mir einfach mal die Worte, um auszudrücken was ich über den Gesamtzustand der Welt so denke. Der eine gönnt dem Nachbarn nicht den Dreck unter den Fingernägeln, der nächste verkloppt einen anderen, weil der nicht an die gleiche eingebildete Gestalt glaubt, und anderswo ist auch nur Mord und Totschlag an der Tagesordnung. Deswegen heute mal ein Mixtape mit ernsten Songinhalten.
Der Song stammt aus dem Jahr 1964 und wurde ein Jahr später in der Version von Donovan bekannt. Er beschreibt im Wesentlichen, dass es in der Menschheitsgeschichte schon immer Soldaten gegeben hat, die auf Befehl von irgendwem in den Kampf zogen. Und dann stellt sich eben die Frage: Wenn es keine Soldaten mehr gäbe, würde dann das Töten aufhören?
In diversen Ländern gibt es Grabmale für den unbekannten Soldaten, stellvertretend für alle jene, die im Krieg ihr Leben ließen. Jim Morrison beschreibt hier relativ konkret bezogen auf den Vietnamkrieg, wie das Töten durch die Medien zu jedem direkt nach Hause gebracht wird und man ganz beiläufig im Frühstücksfernsehen zusieht, wie irgendein unbekannter Soldat stirbt.
Iron Maiden – Afraid To Shoot Strangers
Iron Maiden haben sich in zahlreichen Songs über verschiedenste Konflikte ausgelassen, mal heroisch (The Trooper über den sinnlosen Angriff der leichten Kavallerie im Krimkrieg 1854), mal berichtend (The Longest Day über die Landung in der Normandie), mal kritisch (Paschendale). Dieser Song von 1992 beschäftigt sich mit dem damals aktuellen Irakkrieg 1991.
Mitte der 80er waren Magnum eine große Nummer im Bereich melodischer Rockmusik. Das 85er Album „On A Storyteller’s Night“ versprühte eine märchenhafte Atmosphäre, und dann war da aber dieser eine Song hier, der so gar nicht märchenhaft daherkommt. Es beschreibt ein Ereignis, was zum Beispiel auch Stanley Kubrick in „Wege zum Ruhm“ verfilmte, nämlich die Erschießung eines Soldaten durch ein Exekutionskommando im Ersten Weltkrieg.
Der naheliegendste Song zum Thema wäre 1916 gewesen, das gleichnamige Album aber vor einigen Jahren schon mein Album der Woche. Die Auswahl zum Thema ist bei Motörhead aber reichhaltig, Lemmy hielt sich da mit seiner Meinung nie zurück, obgleich er Sammler von Militaria-Devotionalien war. Das Nachfolgealbum zu „1916“ erschien ein Jahr später, der Titelsong passt hier genauso gut aufs Mixtape.
Eine Abrechnung mit den modernen Vereinigten Staaten liefern die Punks von Rise Against mit dieser zurückhaltend instrumentierten Nummer. Sie beziehen sich im Text – ohne es konkret zu erwähnen – auf Geschehnisse in Kriegen in der jüngsten Vergangenheit, z.B. im Irak. Sie stellen dabei das schöngefärbte Gerede vom aufregenden Leben als Soldat (komm zu uns, lern schießen und triff neue Freunde…) der brutalen Realität gegenüber, in der eben auch Zivilisten getötet werden.
Die Mannen um Biff Byford schraubten diesen Song Mitte der 80er zusammen und zählen diverse Konflikte auf (Vietnamkrieg, Schlacht an der Somme, Stalingrad, …) in denen Soldaten, junge Menschen voller Träume, das Leben noch vor sich, für Ruhm und Ehre ins Gras bissen.

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